Mit der Seebridge von Rotterdam nach Halifax

Verschiffung: 16. April 2009

Während dreier Tage fahren wir von Seelisberg hinauf nach Hamburg. Es stellt sich die Frage, wo sollen wir das Wohnmobil seetauglich machen? Es sollte in der Nähe des Hafens sein, damit wir am nächsten Morgen zeitlich bei der Verladestation sind.

So entscheiden wir uns, obwohl wir von der gestrigen Campingplatzwirtin gewarnt worden sind: "Das ist zu gefährlich", doch für den sehr zentral gelegenen Parkplatz bei der Fischhalle, gleich unterhalb der Reeperbahn. Um es vornwegzunehmen, wir schlafen wunderbar und alles ist ruhig.

Hoffentlich geht heute alles gut über die Runden. Kurz vor dem Verlade-Thermin sind wir schon ein wenig aufgeregt. Die Fahrräder müssen noch in den Innenraum verstaut werden, das ganze Gepäck vom Dach noch in die Dusche und die Gasflasche noch entleert werden. Also wird die noch fast volle Flasche ins Freie gestellt und mit lautem Zischen entweicht das noch vorhandene Camping-Gas.
Schon gehen die ersten Vorhänge unserer Camping-Nachbarn zur Seite und verdutzte Gesichter kommen zum Vorschein. Ich klemme meine Flasche unter den Arm und lasse das Gas an einem einsameren Ort raus. Nun kommt ausgerechnet ein Raucher um die Ecke, mit einem glühenden Stengel im Mund. Sofort haste ich auf ihn zu und mache ihn auf das ausströmende Gas aufmerksam. Noch etwas benommen bleibt er stehen und eilt dann raschen Schrittes in die andere Richtung davon. Nicht ohne vorher noch die fast ganze Zigarette auszutreten. Hoffentlich ist diese blöde Flasche bald leer, denn mir ist schon lange recht ungemütlich zu Mute.






Über etliche Kurven fahren wir ins Zollfreilager des Hamburger Hafens. Als grösster Deutscher Seehafen gehört er zur Spitzengruppe der europäischen Umschlagplätze. Er ist der zweit Grösste in Europa, nach Rotterdam und der siebt Grösste weltweit.

Die Ablieferung des Fahrzeugs verläuft unproblematisch. Nach der Einfahrt ins Terminal O`Swalkai, begiebt man sich in den 2. Stock der Reederei und zieht eine Nummer für"Fahrzeuge". Danach bekommt man die weiteren Anweisungen und den Passierschein. Man fährt durch die Schranke und lässt das Fahrzeug auf dem zugewiesenen Platz stehen. Anschliessend wird man mit einem Bus zum Terminalgebäude zurückgebracht. Bevor das Fahrzeug veladen wird, wird der Unterboden noch mittels Dampfstrahlreinigung gesäubert und bekommt eine Desinfektion. Die Kanadier sollen es mit der Kontrolle sehr genau nehmen. Es darf überhaupt keine Erde am Fahrzeug haften, da vor einigen Jahren die MKS (Foot and Mouth Disease) in Europa aufgetreten ist und Kanada bis anhin davon verschont wurde.

Nun, das wars! Jetzt stehen wir wie die Tramper mit vollbepacktem Rucksack auf der Strasse und können nur noch hoffen, dass unser Surri heil in Übersee ankommt.

Die Kosten für die Verschiffung, die Seetransportversicherung und die Haftpflicht- und Kaskoversicherung kann man unter www.seabridge.de nachschlagen.