Reisebericht 02 / Seelisberg CH - Athen (Griechenland) / 17. März 2014 - 2. April 2014

Kilometerstand: 3200 km

Reiseroute: Seelisberg, Lugano, Mailand, Gardasee, Venedig, Trieste, Pula (Kroatien), Zadar, Split, Dubrovnik, Podgorica
( Montenegro) Durres (Albanien), Ionnina (Griechenland), Insel Lefkada, Patra (Insel Peloponnes), Korinth, Athen,



Das Abenteuer kann beginnen

In Zeiten, wo man sich in "Goggle earth" fast jeden Ort der Welt aus der Vogelperspektive anschauen kann, bekommt das Wort "Abenteuer" einen ganz anderen Stellenwert. Abenteuer ist eine ganz persönliche Ansichtssache und beginnt im Kopf.

Wir verstehen unter Abenteuer bestimmte, prägende Momente, die für immer im Gedächnis haften bleiben. Wir sind überzeugt, wir werden auch auf dieser Reise unzählige spannende, witzige, berauschende aber auch schwierige, traurige und depressive Momente erleben. Doch das Gute, das Positive wird bei weitem in der Überzahl sein.

Dazu werden die kostbaren Begegnungen mit Menschen fremder Kulturen, das Entdecken grandioser Landschaften und ganz einfach das bewusste Geniessen der Schönheit der Natur beitragen. Bestimmt wird es wieder eine abwechslungsreiche, mit vollen Überraschungen gespickte Reise ins Ungewisse.

Unser Suri ist bis oben vollgepackt mit Sehnsucht und Vorfreude auf das Abenteuer, unser ganz persönliches Abenteuer

Also rein ins Ungewisse, das Leben fängt vor der Haustür an.


Panne auf dem Monte Ceneri

Wo fängt eigentlich das Abenteuer an? Die Antwort bekommen wir sogleich, im Tessin.
"Hast du das auch gehört", frage ich Ruth mit einem besorgten Blick? Dieses Quitschen, als ob wir mit 160 kmh um die Kurve gerast wären.
"Natürlich", meint Ruth "und jetzt fängt es schon wieder an".
Nach dem fünften Quitschen halten wir auf dem Monte Ceneri auf einer Ausweichstelle. Ich öffne die Motorhaube und schaue mit einem fachmännischen Blick, den nur Laien aufsetzen können, unter den Deckel.
Wie kann das passieren? Erst noch hatten wir unser Gefährt beim Garagisten, verstärkten das Getriebe, ersetzten die Stossdämpfer, die Öle und was sonst noch zu einem Service gehört und nun das!
Eigentlich sind wir mit einem guten und sicheren Gefühl auf diese Reise gestartet, aber dass dieses "Urvertrauen" schon auf dem Ceneri endet, damit haben wir bei Gott nicht gerechnet.

Nach einem klärenden Anruf in der Toyota Garage, nehme ich den Werkzeugkoffer aus dem Wohni und spanne als erstes die Keilriemen nach. Diese sollen der Grund des Übels sein.
Kaum gestartet, ertönt das Gequitsche erneut, aber in immer längeren Intervallen, bevor es schliesslich vor Mailand definitiv aufhört.
Wir sitzen wie auf Nadeln. Was kommt wohl als nächstes? Es ist doch erst unser erster Reisetag.

Streik in Venedig, willkommen in Italien

In Jesolo, einem Kilometer langem Sandstrand vor den Toren Venedig's, quartieren wir uns auf einem kleinen Camping ein. Es ist Mitte März und tiefste Vorsaison. Fast alle Hotels und Geschäfte haben noch geschlossen. Kaum auszudenken, wie es hier in der Hochsaison aussehen muss bei all den hunderten, wenn nicht tausenden von Hotels.
So kaufen wir vom Campingplatz Besitzer ein Kombi Ticket, das sämtliche Busse und öffentliche Schiffe beinhaltet. Die 15 km vom Camping bis zur Schiffsstation legen wir mit dem Buss zurück. Danach sollte eigentlich die öffentliche Fähre von Punta Sabbioni nach Venedig verkehren. Doch gespenstige Ruhe herrscht am Anlegersteg. Hinter dem Glas des Ticketschalters spielt ein Angestellter gelangweilt auf seinem Handy herum und als ich ihn nach dem Schiff frage antwortet er missmutig: "Streik". "Heute geht nichts mehr, kommt morgen wieder" und schon spielt er wieder auf seinem Handy weiter.
So stehen wir am Schiffssteg wie begossene Pudel und schauen abwechselnd aufs Ticket und auf die vertäuften Fähr-Schiffe.

Eine französische Reisegruppe besteigt gerade ein Privatboot und ich benutze die Gelegenheit, den Kapitän auf unsere missliche Lage aufmerksam zu machen. Er hat bedauern mit uns zwei Schweizer Landratten und nimmt uns mit nach Venedig. Glück im Unglück. So kommen wir doch noch in die Lagunenstadt und bestaunen den ganzen Tag diese grossartige von Kultur und Baukunst überschwappende Metropole.
Bei der Rückreise zum Campingplatz streiken nun auch die Bussfahrer. Na Toll. Jetzt müssen wir die 15 km zu Fuss laufen oder ein Taxi nehmen.
Da es schon einnachtet, entscheiden wir uns für die zweite, teure Variante.

Istrien

Kaum in Slowenien, sind wir schon wieder draussen. Nur ein paar wenige Kilometer grenzt dieses Land an die Mittelmeerküste, bevor es für uns ins nächste, nach Kroatien geht.

Was wissen wir eigentlich über Kroatien?

-Kroatien hatte doch an der Fussballweltmeisterschaft im Jahre 1998 den dritten Platz erreicht und auch sonst, spielt dieses kleine Land gerne
an Fussballmeisterschaften den Spielverderber bei den ganz Grossen.
-Die bekannte Skifahrerin Janica Kostelic ist doch ebenfalls Kroatin.

Was wir nicht wussten ist:

-Die Hunderasse Dalmatiner stammt aus dieser Gegend.
-Das Weisse Haus in Washington wurde mit Steinen und Marmor aus den Steinbrüchen von der Insel Brac errichtet.
-Dass die Kravate aus Kroatien stammt. Das Wort leitet sich von Kroate ab.

Istrien, die nordwestliche Halbinsel Kroatiens, ist bespickt mit hunderten von Campingplätzen, die jedoch allesamt noch geschlossen sind. So fahren wir gemächlich südwärts Richtung Pula, zur grössten Stadt Istriens. Diese ist stark geprägt von ihrer römischen Vergangenheit. Hier befindet sich das drittgrösste Amphitheater der Welt mit über 135 Meter Länge. Einst fanden hier Gladiatorenkämpfe vor über 23'000 Zuschauern statt.
Nach dem Stadtbummel geniessen wir bei einem Espresso auf dem Marktplatz die milde Frühlingssonne die uns seit unserem Start begleitet und atmen entspannt die frische Meeresbrise ein.

Das Land der 1'185 Inseln

Wir fahren südwärts, direkt an der atemberaubenden Küstenstrasse. Rechts das flache Meer, geschützt durch die vorgelagerten Inseln und links die schroffen Felsen der baumlosen Bergketten. Plötzlich, nach Überquerung eines Bergrückens, haben wir Ausblick auf kleine Dörfer, die von drei Seiten vom Wasser umspühlt werden und direkt in die aufsteigenden Felsen gebaut wurden. Manchmal wirken sie wie die Dörfer des "Cinque-Terre". Die Pastellfassaden und die roten Ziegeldächer verstärken diesen Eindruck. Wir können nicht wiederstehen und nehmen ein erfrischendes Bad (14°C) in den klaren Fluten des Mitelmeeres.

Für heute ist es zu spät, um nach Dubrovnik zu fahren. So suchen wir einen einsamen Stellplatz abseits der Touristenroute. "Dort unten stehen schon 2 Camper" meint Ruth und zeigt mit dem Finger zum unter uns liegenden Sandstrand. Beim abwärts fahren kommen uns schon die Fahrer der beiden Wohnmobile händeringend entgegen gesprungen. "Euch schickt der Himmel" rufen sie euphorisch, "mit eurem 4x4 könnt ihr unsere im Sand festgefahrenen Fahrzeuge bestimmt rausziehen. "
Wir schauen uns die Misere mal genauer an. Ein einheimischer Bus ist nur wenige Meter vor der Brandungswelle bis zur Achse im Sand eingebrochen. Das Wohnmobi eines Österreichers, der helfen wollte, ist ebenfalls total im Sand eingesoffen. Alles schieben der Anwesenden hat die Situatin nur noch verschlimmert. So kommt unser Suri 2 erstmals zu einem Bergungs-Einsatz. Mittels Abschleppseil, 4x4 und Untersetzung, können wir den Österreicher wieder auf festen Grund ziehen. Den Bus können wir dank unseren Sandblechen langsam aber sicher auch zurück bringen.
Alle sind erleichtert, Hände werden geschüttelt ,Adressen ausgetauscht und eine Flasche kroatischer Wein wandert in unseren Kühlschrank. Ende Gut, alles Gut.

Mit einem Bein im Knast

Kurz vor Dubrovnik wird ein kleiner Teil Kroatiens durch eine schmale Landzunge von Bosnien unterbrochen. Das heisst für uns, es gibt eine Einreise in ein nicht EU Land. So will am Zoll der Beamte unsere Papiere sehen. Ich gebe ihm die verlangten Fahrzeugpapiere, sowie unsere ID Ausweise. Dass sich darunter eine Kopie von einem unserer ID Ausweise befindet, haben wir bis zu diesem Zeitpunkt nicht bemerkt.
Das einzige was uns auffällt ist, dass der Zollbeamte verdächtig lange unsere Ausweise kontrolliert, sie immer wieder unter den Scanner hält und schliesslich das Funkgerät betätigt, um seinen Vorgesetzten anzurufen. Immer wieder fragen wir uns, was da wohl los sei? In dieser Zeit haben sie vor uns schon über 10 Fahrzeuge abgewickelt.
Nun fällt es uns wie Schuppen von den Augen. Aus Sicherheitgründen haben wir zu Hause von allen Papieren Farbkopien gemacht und sie einlaminiert. Diese Kopien sind für Polizeikontrollen gedacht, damit sie korrupte Beamte einfach einstecken können und wir getrost mit unseren original Papieren ohne etwas zu bezahlen weiter fahren können. Das hat sich auf unserer letzten Reise bewährt.
Diese Kopien sind natürlich nicht für einen offiziellen Zollübergang gedacht, doch jetzt muss sich eine solche zwischen die orginal Papiere eingeschlichen haben.
Nun kommt der Oberzöllner zu mir und befielt, ich solle sofort auf das Parkfeld neben der Schranke fahren. Mit zusammengekniffenen Augen und bedrohlicher Miene meint er: "Wieso geben sie mir eine Fälschung der ID Karte? Jeden Tag erwischen wir 2 - 3 Kosovo Albaner mit gefälschten Ausweisen und für ein solches Vorgehen wandern die Leute sofort in den Knast. Das, was ihr da macht, ist Dokumentenfälschung."
Inzwischen hat sich unsere Gesichtfarbe in ein bleiches Leintuchweiss verwandelt. Wir sind uns der Tragweite unseres kleinen Missgeschicks durchaus bewusst und entschuldigen uns etliche Male beim Offizier, während wir ihm die Originale in die Hand drücken. Die Kopien seien nur für die Hinterlegung eines Dokuments bei den Campingplätzen gedacht und natürlich nicht für einen Zollübergang.
Es folgt eine lange Diskussion unter den Zöllnern und schliesslich meint der Offizier: "Wir machen eine Ausnahme, eigentlich müssten wir euch festnehmen, aber da ihr die original Dokumente auch noch dabei habt, könnt ihr weiterfahren."
Uns fällt ein Stein vom Herzen. Sofort geben wir Vollgas und entfernen uns so schnell als möglich von diesem Zollübergang.


Dubrovnik, die Perle der Adria

Als südlichste Stadt Kroatiens, statten wir heute Dubrovnik, von der UNESCO zum Weltkulturerbe erkärt, einen Besuch ab. Als erstes umrunden wir zu Fuss die Altstadt auf der Stadtmauer, die den vorzüglich erhaltenen, historischen Stadtkern umschliesst. Mit seiner vollständigen Stadtmauer erinnert uns Dubrovnik an eine mittelalterliche Festung, die nun ihre Tore für die Touristen aus aller Welt öffnet. Von oben haben wir ein einmaliges Panorama auf das alte Zollgebäude, die St' Blasius Kirche und all die Kathedralen und Paläste. Zudem hat man einen wunderschönen Ausblick auf das schäumende Meer, die Riffe und die vorgelagerten Inseln.

Inzwischen hat es zu regnen aufgehört und die roten Dachziegel beginnen in der abendlichen Sonne zu glühen. Wir mischen uns unter die wild gestikulierenden und palavernden Einheimischen und geniessen in einer der engen Gasse einen Cappuccino. So können wir teilhaben am täglichen Leben der Altstadtbewohner.
Wäsche werden an quitschenden Leinen von einem Haus zum andern zum trocknen aufgehängt, Tauben und Katzen fressen im friedlichem Einvernehmen nebeneinander und kroatische Schnapsstezialitäen werden degustiert.

Montenegro / Albanien

Wir hörten es schon von anderen Reisenden, die grüne Versicherungskarte ist etwas vom Wichtigsten beim Übertritt nach Montenegro. Tatsächlich, nach einem kurzen Blick in den Pass, kontrolliert der Zöllner die längste Zeit die grüne Versicherungskarte, ob auch wirklich Montenegro darauf steht. Wir liessen uns sagen, dass es in der Vergangenheit immer wieder Versicherungsnachweise ohne den Vermerk "Montenegro" gegeben hat.

Doch dieses Mal winkte uns der Zöllner freundlich durch, wir gaben ihm schliesslich nur die original Papiere.

Montenegro hat sich landschaftlich gegenüber Kroatien nicht verändert. Die Häuser sind ein wenig ärmlicher geworden und die Müllberge am Strassenrand etwas grösser.

Albanien, das nächste Land, das gleiche Bild. Die Häuser sehen hier doch ziemlich abgewrackt aus und der Müll hat nochmals zugenommen. Was uns aber sofort ins Auge sticht, sind die Fahrzeuge. Nirgens auf unseren bisherigen Reisen haben wir so viele Mercedes gesehen. Alte, verrostete, neue und Superteure. Irgendwie fährt jeder entweder einen Eselskarren oder einen Benz.
Wir werden das Gefühl nicht los, dass wahrscheinlich etliche Mitteleuropäer ihr vermisstes Fahrzeug, sprich Mercedes, hier ordentlich eigelöst wieder finden würden.
Dank europäischer Hilfe sind die grossen Verbindungsstrassen zwischen den Städten in einem tadellosen Zustand. Doch die Nebenstrassen und die Küstenstrasse sind mies bis erbärmlich.
Viele der Albaner sind arbeitslos, die Preise der täglichen Güter sind niedrig und die Löhne noch tiefer. Wie um Gottes Namen können sich dennoch vo viele Albaner einen Mercedes leisten?
Ihr denkt wahrscheinlich im Moment das gleiche wie wir!
Wir suchen nach einem Campingplatz am Meer. Die Strasse wird zum Eselspfad und die Löcher werden immer zahlreicher und grösser. Das Navi zeigt schon lange keine Strassen mehr an.
Wir fragen uns durch und die Einheimischen geben uns freundlich Auskunft. Wie immer sind wir die einzigen auf dem Camping. Im Sommer ist dieser schön angelegte Platz sicherlich zum Bersten voll.

Das Wetter ist immer noch regnerisch und so fahren wir zügig weiter zur griechischen Grenze.

Griechenland

Griechenland empängt uns nicht mit blauem Himmel und Sonnenschein, sondern mit einem handfesten Sturm mit schneeballgrossen Hagelkörner.
Es schüttet aus allen Kübeln und der Wind peitscht über Berg und Fels. Die Autobahn, die uns über die Berge nach Igoumenitsa bringt, glitzert im Weiss des Eisteppichs, der die ganze Fahrbahn bedeckt.

Am nächsten Tag hat sich das ganze beruhigt und wir besichtigen das schön gelegene Städchen Parga an der griechischen Westküste. Ganz in das Grün von Olivenhainen und Zitrusplantagen, gruppieren sich die Häuser der Stadt um eine Bucht, in der mehrere winzige Inselchen dicht vor der Küste liegen. Bevor wir die Burganlage besichtigen, die über dem Dörfchen trohnt, stärken wir uns in einer der zahlreichen Tavernen mit einem Espressso.

Peloponnes

Ein paar Kilometer weiter südlich verlassen wir das Festland für einen mehrtägigen Abstecher auf die Insel "Peloponnes". Eine riesige Hängebrücke verbindet die Grösste Insel Grichenlands mit dem Festland. An der Westküste stehen wir die erste Nacht direkt an einem feinkörnigen Sandstrand, weitab der Zivilisation.

Ein absolutes Muss ist "Olympia", wo 776 vor Christus zum erstenmal die sportliche Elite des Landes zum Wettkampf antrat. Obwohl noch Vorsaison,
ziehen Menschenmassen an uns vorbei zum Tempel des Zeus und zu den antiken Sportanlagen. Die überwucherte Anlage von Palästen, Thermen und Versammlungshallen lässt sich noch erahnen. Auf dem riesigen Ruinenfeld liegen die Säulenreste wie zersägte Baumstämme im hohen Gras. Das Museum ist gefüllt von quengelnden Kindern, so dass wir schon bald das Weite suchen.

In der schönen Bucht "Navarino" machen wir auf den Klippen einen Kaffeehalt. Hier schlugen im Jahre 1827 die Griechen mit ihren verbündeten die entscheidende Seeschlacht gegen ihre Besatzer, die Türken. Das nächste Dorf "Pylos" verströmt das typisch griechische Flair. Alte Männer sitzen vor weissgetünchten Häusern auf dem Dorfplatz und schlürfen gemütlich ihr Nationalgetränk, den Ouzo, während sie Backgammon spielen.

Gut ausgeruht rollen wir am nächsten Tag dem Mittleren der drei Finger der Peleponnes entgegen. Der 1. war uns zu touristisch. Es ist nicht von der Hand zu weisen, wir hatten uns diesen Teil etwas romantischer vorgestellt. Doch nun kommt jener Teil Griechenlands, wie man ihn sich vorstellt.
Die Traumstrände scheinen kein Ende nehmen zu wollen. Wie ein goldener Gürtel umfassen sie den 2. und 3. Finger der Insel, den Peleponnes. Das Wasser so kristallklar, wie wir es uns nicht hätten träumen lassen. Über unwegsame Gebirgszüge fahren wir der Küste entlang und immer wieder kommen kleine Dörfer inmitten von Olivenhainen zum Vorschein, die wie Schwalbennester an den Bergflanken kleben. Weisse Schafe ziehen über die Berghänge, ein Hirte schaukelt zwischen Orangen- und Zitronenbäumen auf seinem Esel hintenher.
Im Süden der Mani, des mittleren Fingers, kehren wir ein in eine kleine Taverne, die verträumt mit einem Bein im Meerwasser steht. Bei gegrillten Sardinen, Fladenbrot mit Zsaziki, hören wir nur das Meeresrauschen und gelegentlich die tuckernden Motoren der Fischerboote.
Wir sind uns einig, hierhin kommen wir bestimmt wieder zurück, aber mit mehr Zeit für Griechenland im Gepäck. Peloponnes ist wie geschaffen für Wohnmobil-Reisen.

Kultur Pur

Für die nächsten Tage stehen die klassischen Kulturdenkmäler auf dem Programm. Dir Route führt uns zunächst zum antiken Theater von "Epidaurus". Dieses besterhaltene Amphitheater Griechenlands besticht durch seine einzigartige Akustik. Die Führer der verschiedenen Reisegruppen demonstrieren dies durch Rascheln von Papier, das wir bis zu den obersten Rängen hinauf hören, oder durch Händeklatschen. Dieses Theater wurde im 3. Jahrhundert vor Christus erbaut und für 13'000 Zuschauer ausgelegt.
Nicht weniger eindrucksvoll ist der Kanal von Korinth. Normalerweise ziehen Schlepper Schiffe durch den 24 Meter breiten und 6,3 km langen Kanal.
Doch wie uns die Kioskfrau berichtet, ist im Winterhalbjahr nicht viel los. Lange stehen wir auf der 45 Meter über dem Wasser gelegenen Strassenbrücke und sehen in dieser Zeit nur ein Segelboot vorbeituckern. Doch der Blick hinunter, in den von menschenhand geschaffenen Kanal, ist dennoch sehr beeindruckend.

Beeindruckend werden bestimmt auch die nächsten Tage sein, mit dem Besuch von Athen mit seiner weltbekannten Akropolis. Doch das im nächsten Bericht.